Ohne wenn und aber...WIR stehen zu unserem
FC Bayern
Der Nachwuchs hat es anfangs nicht leicht und außerdem
gegen allerlei Widerstände an zu kämpfen. Das trifft nicht nur auf so
manch jungen Fussballprofi, sondern auch auf die Fans zu - das wissen
zumindest die Mitglieder der Hauzenberger Bayern-Power. Wie man
sich auf Dauer erfolgreich durchsetzt, wissen sie dort aber ebenso.
"Was wollt denn ihr mit einem Fan-Club?", war die einhellige Meinung
in und um das niederbairische Hauzenberg, als Harry Knödlseder
und ein paar Schulfreunde im Teenager-Alter die Idee von
einem Bayern-Fan-Club hatten.
"Das schafft ihr doch nie!", haben alle gesagt und wir habens doch
gepackt, freut sich Harry Knödlseder heute.
Denn der Fan-Club, an den damals keiner geglaubt
hatte, besteht nun schon seit knapp neun Jahren. Und Harry
Knödlseder ist genauso lange der 1. Vorstand. "Der harte
Kern von uns kennt sich schon seit der Schule. Wir waren lauter Junge,
das hat sich halt rumgesprochen. Und heute haben wir fast 220
Mitglieder zwischen 10 und 70 Jahren", erzählt er stolz. "Die
Bayern waren schon immer interessant, das kriegt man bei uns quasi in
die Wiege gelegt", weiß Manuel Schmid, der 2. Vorstand. Wer
jetzt aber glaubt, die Hauzenberger wissen außer Fussball nichts mit
sich an zu fangen, der irrt gewaltig.
Natürlich organisieren sie ihre Fahrten zu Heim- wie
Auswärtsspielen um ihren FCB zu unterstützen. Wenn sie ihren Verein
ein mal nicht begleiten, trifft man sich im Fan-Clubraum "Zum
Dreher" (so genannt wegen der Gemeinsamkeit von Raumnummer mit der
Rückennummer des ehemaligen Bayern-Ersatztorwartes, der 22), um von
dort aus die Roten an zu feuern. "Aber sehr viele unserer Aktivitäten
haben gar nichts mit Fussball oder dem FCB zu tun. Wir verstehn uns
einfach gut und haben immer viel zu organisieren", unterstreicht Präsi
Harry Knödlseder. Da wäre z.B. der jährliche Fan-Club-Ausflug ins
Salzkammergut. Das Wochenende am Wolfgangsee scheint
mittlerweile nicht nur für die Hauzenberger, sondern auch für die
Einheimischen Tradition geworden zu sein. Logisch, dass sich da ein
jeder drauf freut. Und apropos Tradition: gerade hier gehen die jungen
Niederbayern beim "Rauhnudelbetteln" (Rauhnudel = Krapfen) und
"Pfingstsingen" mit gutem Beispiel voran - jedenfalls solange
sie können..
Beides gehört dem niederbairischen Brauchtum an
und Nichteingeweihten sei erklärt, dass ersteres (am Tag vor dem
Dreikönigstag maskiert von Haus zu Haus ziehend) böse Geister
vertreiben bzw. vor ihnen schützen soll. Beim Pfingstsingen hingegen
werden von alther überlieferte Gstanzl (ebenfalls von Haus zu
Haus) gegen Belohnung vor getragen. Jedenfalls achten die
Hauzenberger-Bayern-Power-Mitglieder darauf, dass diese Traditionen
nicht in Vergessenheit geraten. Der absolute Höhepunkt des Jahres ist
jedoch das "Berbinger Dorffest". Seit 1996 wird dies vom
Fan-Club veranstaltet und auch hier konnten die Hauzenberger alle
Zweifler, die ihnen das nicht zu trauten eines Besseren belehren. "500
Leute und mehr sind da drei Tage lang auf den Beinen, das ist
mittlerweile "DIE" Attraktion in unserer Gegend", ist Harry
Knödelseder zu Recht stolz.
Wenn es um das sportliche Highlight geht, muss
der Fan-Club nicht lang überlegen: "Ganz klar, Mailand 2001,
und wir waren live dabei" sagt der Präsi. Sein 2. Vorstand Manuel
Schmid ergänzt noch, dass es vier Tage vorher, bei der berühmten
"Last-Minute-Meisterschaft", dem 1:1 in Hamburg auch hoch
her gegangen ist, es war fast genau so schön. Diese erfolgreiche Zeit
soll allerspätestens in der neuen Allianz-Arena fort gesetzt
werden. "Da sind wir natürlich schon sehr gespannt. Das würden wir am
liebsten heut schon mal besichtigen", erzählt Andreas Kristl.
"Nicht nur, dass das Stadion für uns günstiger liegt. Die Stimmung
wird bestimmt auch noch viel besser sein, als im Olympiastadion",
meint dazu Harry Knödlseder. Und für gute Stimmung sind Titelgewinne
oft die Ursache. Das hat dann schließlich beim FC Bayern seine eigene,
gute Tradition.